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Stimmung in der Wirtschaft verbessert sich weiter

Trotz der Schuldenkrise in Europa ist die deutsche Wirtschaft in Rekordlaune: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im November den sechsten Monat in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Beginn der gesamtdeutschen Berechnung 1991.

24. November 2010 

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat dank der anziehenden Nachfrage im Inland den höchsten Stand seit der Wiedervereinung erreicht. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte im November zum sechsten Mal in Folge und lag mit 109,3 Punkten deutlich höher als von Experten erwartet. „Die deutsche Wirtschaft schraubt sich immer höher“, sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn am Mittwoch in München.

Im Oktober hatte der Index noch bei 107,7 Punkten gelegen. Der deutliche Anstieg im November überraschte auch Volkswirte, die unter anderem wegen der Schuldenkrise im Euroraum mit einem Stillstand gerechnet hatten. Damit lag der Wert nicht nur höher als in den Boomjahren 2006 und 2007, sondern erreichte auch den höchsten Stand seit der ersten gesamtdeutschen Erhebung im Januar 1991.

Der Index des Ifo Institutes für Wirtschaftsforschung gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Er wird monatlich aus einer Befragung von rund 7000 Firmen aus der Industrie, dem Einzel- und Großhandel sowie der Bauwirtschaft ermittelt. Im November schätzten die Unternehmen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate besser ein als im Oktober. Der Lage-Index verbesserte sich von 110,2 Punkten im Oktober auf 112,3 Punkte. Der Erwartungs-Index stieg von 105,2 auf 106,3 Punkte.

Zu dem Aufwärtstrend trug im November erstmals auch der Einzelhandel kräftig bei. „Der Einzelhandel war bisher eher Kellerkind, er kommt jetzt mehr auf Touren“, sagte Ifo- Konjunkturexperte Gernot Nerb. Vor allem der stärkere Konsum im Inland, die Erholung des Arbeitsmarktes und die Aussicht auf Lohnerhöhungen hätten dazu beigetragen.

Die Schuldenkrise in Irland, Portugal oder Griechenland und die Diskussion um eine Währungskrise in der Euro-Zone trübten die Erwartungen in der Industrie nur leicht. Die Wirtschaft könne das kompensieren über die erwartete Binnennachfrage, sagte Nerb. Die EU-Krisenländer machten zusammen nur einen sehr kleinen Markt für die deutsche Exportindustrie aus. „Das sind ja nicht gerade die ganz wichtigen Kunden für uns.“ Ein schwächerer Euro käme den Exportunternehmen sogar zugute. Dennoch werden die Zuwachsraten beim Export aus Sicht der ifo-Experten nicht im Tempo der vergangenen Monate zunehmen. „Im Export wird man kleinere Brötchen backen“. Der Aufschwung gehe weiter, aber etwas verlangsamt.

Text: dpa
Bildmaterial: dpa, FAZ.NET


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